Freitag, 18. Februar 2011

Radfahren im Winter


Radfahren im Winter – es gibt wahrlich Schöneres. Kalte Finger, nasse Füße und schon im November zwei Paar Überschuhe. Gut, wenn man Jedermann ist und kein Profi. Als Jedermann nämlich kann man das Radtraining auf ein Minimum reduzieren und sich anderweitig fit halten. Ich zumindest kann das. 

So stand denn die letzten Monate mein geliebtes Rennrad eher reglos am Rande, während andere das Kommando übernahmen. Vornehmlich die Laufschuhe waren es, die mir in letzter Zeit Dampf gemacht haben. Besser gesagt, ich habe ihnen Dampf gemacht: bei Minusgraden, bei Regen, selbst bei Schnee habe ich sie zum dampfen gebracht. Im Training haben sie gedampft, aber auch in dem einen oder anderen Volkslauf. 10 km, Halbmarathon. Angekommen, Bestzeit.

Doch wie den Braten zu Weihnachten habe ich auch die Laufeinheiten gespickt: Mit Skifahren, mit Langlaufen, mit Schlittschuhlaufen, mit Schwimmen. Vielseitig und abwechslungsreich lautete meine Winterdevise.

Und neben der Vielseitigkeit hat mich noch etwas über die Wintermonate begleitet: Die Saisonplanung. Rund um Köln? – Ist ja vor der Haustür. – Frankfurt? – Kein Cyclingcup, aber ein tolles Rennen. – Und Göttingen? – Auf jeden Fall. – Dazu der ein oder anderen Triathlon. Dann Sommerpause, zweite Saisonhälfte. Belastung, Erholung. Regeneration, Superkompensation… Alles will abgestimmt sein. Zumindest in der Theorie. 

Doch was ist schon die bloße Theorie? Es wird Zeit, dass es Ernst wird. Ende März, im Trainingslager auf Mallorca, werden die Laufschuhe endgültig gegen die Radschuhe getauscht. Dann wird es höchste Zeit für den radspezifischen Formaufbau. Bei Sonne, ohne Überschuhe, mit warmen Fingern. Und dann muss schleunigst aus der Theorie Praxis werden – in Köln, beim ersten Radrennen der Saison 2011. 

Montag, 1. November 2010

Alte Frau

Ich habe einen Triathlon-Verein gefunden. Nein, ich habe mich nicht für die schlechten Basketballer von letzter Woche entschieden. Statt dessen ist der KTT 01 meine neue Triathlonheimat. Nach etlichen Jahren in diversen Volleyballvereinen bin ich also zurück im Vereinsleben!

Der KTT überzeugt vor allem durch seine Jugendarbeit - und ich damit durch mein Alleinstellungsmerkmal als alte Frau. Aber ich sag's euch: So 17-Jährige können ganz schön motivieren. Eines meiner ersten Erlebnisse bei KTT: Lauftraining auf der Bahn.

Erstmal drei Runden locker warmlaufen. Alles klar. Dann Lauf ABC und ein paar Steigerungen. Auch kein Problem. Aber dann: 3 x 400m "Kreiseln". Das heißt: Fünf laufen hintereinander, der Letzte läuft nach vorne, setzt sich an die Spitze, der neue Letzte läuft nach vorne, setzt sich an die Spitze... Blöderweise hatte mein Lauf ABC den Trainer so überzeugt (wer einmal durch die Leichtathletik-Schule gegangen ist...), dass er mich zu den schnellen Jungs gepackt hat (14-16-Jährige). Die sind natürlich so (über-)motiviert, dass du nicht denken brauchst, dass sie auch nur einen Schritt rausnehmen, wenn sie sich nach dem Überholen an die Spitze gesetzt haben. Das Ergebnis ist klar: Es wird immer schneller! Die letzten 100m musste die alte Frau die jungen Wilden ziehen lassen. Stöhn

Aber das war natürlich noch nicht Alles. Danach gab es noch 6 x 400m, wobei immer 200m Sprint und 200m ganz locker zu absolvieren waren. Und so ein 16-Jähriger lässt sich natürlich nicht gerne von einer alten Frau überholen. Eine alte Frau aber auch nicht gerne von einem 16-Jährigen. Das Ergebnins: Umkämpfte Schulter-an-Schulter-Duelle.

Ich war nach dem Training erst mal gefühlt tot. Für den nächsten Tag auf jeden Fall. Der Rest der Trainingsgruppe war wahrscheinlich schon vier Stunden später wieder einsatzfähig. Eine alte Frau halt.
  

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Woche 1

Trainingswoche 1 auf dem Weg zur Halbdistanz liegt hinter mir. Dabei bemerkenswert: Ich habe die "Rollen-Saison" eingeläutet und ich war drei Mal schwimmen. Aber das eindrücklichste Erlebnis der vergangenen Woche war direkt die erste Trainingseinheit. Athletik-Training beim xxxx (Anm.: Der Name des Vereins wurde aus Artenschutzgründen geixt).

Hast du schon mal Basketball gespielt mit zehn Männern, die weder einen Ball fangen können noch fähig sind, gleichzeitig zu laufen und zu prellen? Oh Mann... Obwohl, um ehrlich zu sein, das lag wohl weniger am Geschlecht als vielmehr an der Spezies Triathlet.

Ich hatte mich im Vorfeld schon gefragt, was Triathleten wohl so unter Athletik-Training verstehen. Ein bisschen Warmmachen und dann Kräftigen und Dehnen, dachte ich. Wobei ich mir sicher war, dass Triathleten keinen Ball in die Hand nehmen. Und, ehrlich, sie täten es auch besser nicht!

Ich war der King! Denn ich kann fangen und werfen. Ich kann laufen und gleichzeitig prellen. Und ganz obendrein gelingt es mir sogar gelegentlich, den Ball im Korb unterzubringen.
Und bevor ich es vergesse: Wir haben barfuß gespielt! Da ist es wenig verwunderlich, dass Eine am Ende eine fette Blase auf den Fußsohlen hat. Und ein Stoppschritt zum Korbwurf ist auch unmöglich. Aber gut, davon haben die Trias eh noch nie was gehört.
Als Dankeschön für meinen überzeugenden Auftritt auf dem Basketballfeld durfte ich einen ordentlichen Muskelkater in der Wade mit nach Hause nehmen. 30 Minuten Vorfußlauf (weil barfuß), das bin ich nicht gewohnt.

Nach 30 Minuten planlosem Hin-und-Her-Gerenne von Korb zu Korb haben wir dann ein bisschen gekräftigt. Ganze fünf (!) Übungen à drei Wiederholungen. Die Frauen haben Damenliegestütz gemacht - ich nicht. Schon wieder der King. Danach dehnen. Klasse.

Also ob ich das überhaupt guten Gewissens als Training dokumentieren darf?